Damit das Wasser nicht aufwärts läuft
Das Gerät der Antike war das Chorobates oder Chorobat. Es kann auch als Messbalken bezeichnet werden und ist eine frühe Form eines Nivelliergerätes. Mit dieser Technik wurden schon in der Antike Höhenunterschiede bestimmt und gemessen. Damit wurden auch damals schon die Höhenunterschiede bei Wasserleitungen, Viadukten oder großen Gebäuden sehr genau ermittelt.
Der Chorobat bestand aus einem 20 Fuß (ca. 6 m) langen Träger (Holzbalken) mit senkrechten Stützen (Beinen) an seinen Enden. Der Chorobat war meist komplett aus Holz gefertigt und wurde entweder mit Loten horizontiert oder z. B. bei Wind durch Beobachten des Pegels in einer mit Wasser gefüllten Rinne auf dem Träger. Der Träger und seine beiden senkrechten Stützen waren zusätzlich durch schräge Streben miteinander verbunden, auf denen Markierungen angebracht waren, die dazu dienten, das Gerät mittels der Lote horizontal auszurichten. Außerdem besaß er entgegen früheren Annahmen keine Visierhilfe. Die Geräte wurden wie schon der Name sagt aufgestellt, ausgerichtet und „aneinandergereiht“. Leider haben wir im Museum kein Ausstellungstück, sind aber dabei einen Nachbau anzuregen.
Die Nivelliertechnik und mit ihr die entprechenden Geräte lassen sich nochmal in vier Kategorien unterteilen, in "Libellennivelliere" , "automatische Nivelliere", Nivelliertheodolite und in jüngster Zeit elektronische Nivelliere zu denen auch die Lasernivelliere gehören. Unsere Sammlung hat in allen Kategorien Besonderes aufzuweisen, bis hin zm Prototypen des ersten automatischen Nivelliers vom Pionier der automatischen Nivelliere, der Fa. Ertel aus München.
sortiert nach Hersteller
Neigungsnivellier Inventarnr. B 173
Hersteller: Ludwig Tesdorpf, Stuttgart
Eines der ältesten bekannten mechanischen Nivelliergeräte. Das Gerät verfügt über keine Optik sondern das Ziel wird über "Zielfäden" anvisiert. Im vorderen Teil befindet sich eine Skala die es ermöglicht auch Neigungen einzustellen.
Hersteller unbekannt. Reg.Nr. 173
Nivellator von Otto Paul
Der Nivellator auch als Schnurlibelle bezeichnet ist eine Erfindung von Otto Paul. Die oben gezeigte Kopie aus dem Warenzeichenblatt von 1927, S. 2350 bestätigt den Namensschutz für dieses Gerät.
In der Patentschrift Nr. 479442 vom 13. 07. 1927 ist
die Erteilung des Patents
vom 19.05.1926 ab dokumentiert. In dieser Schrift werden detailliert die Funktionsweise und die Handhabung des Instruments beschrieben.
Der Durchmesser der Ablesescheibe beträgt 6cm, das Gehäuse ist aus Bakelit, der Behälter aus Leder, der Zustand des Geräts ist einwandfrei.
Patentschrift
Warenzeichenblatt
Libellennivellier mit Horizontalkreis
Nivellier mit der Gravur: Stanley Great Turnstile Holborn London W. C. 452
Fernrohr mit Okularauszug 29cm, Libelle 15cm. Das Instrument ist aus Messing. In der Kiste befindet sich ein Aufkleber mit dem Text: Repaired by W. F. Stanley & Co 21. Feb 1939. Das Instrument, die Transportkiste und das Stativ sind in einem sehr guten Zustand, allerdings fehlen die Fäden zur Bildung des Fadenkreuzes.
Zeiss NIII Präzisionsnivellier
Diese Nivellier gilt als eines der genauesten Nivelliere auf dem Markt und war das Flaggschiff der Nivellieirgeräteserie der Fa. Zeiss Jena. Mit der Zusatzausrüstung "Planparallele Platte" konnte man sogar Höhenübertragungen im 1/10mm Bereich machen. Als Herstellungszeitraum wird der Zeitraum des 1. Weltkrieges vermutet, ca. 1915. Da keine Aufzeichnungen vorhanden sind kann das exakte Herstellungsdatum nicht ermittelt werden.
Starke & Kammerer
Hergestellt von Starke & Kammerer, Nr.: 5330
Fernrohr mit Okularauszug, 30cm, Libelle 13cm, Horizontalkreis 11cm, Nonienablesung mit Mikroskop, Kippschraube nach S.Stampfer.
Das Instrument ist teils zaponiert und teils brüniert. Es zeigt deutliche Gebrauchspuren vor allem am offenen Teilkreis und Nonius. Als Nivellierinstrument ist das Gerät jedoch voll funktionsfähig.
Die originale Transportkiste ist vorhanden. Die Firma existierte von 1866 bis 1940
Libellennivellier von Ed. Sprenger Berlin
Dieses Nivellier der gehoben Klasse stammt vom Berliner Hersteller Eduard Sprenger. Auch dieses Nivellier hat die Libelle geschützt unter dem Fernrohr liegend. Dadurch war die empfindliche Libelle geschützt, allerdings auch nicht so einfach auszutauschen. Zusätzlich hatte das Nivellier auch einen Teilkreis mit Noniusablesung. Es konnte daher auch für einfache tachymetrische Aufgaben eingesetzt werden, sofern diese in flachem Gelände waren.
Libellennivellier Hildebrand- Wichmann
Das Nivellier mit Innenfokussierung ohne Kippschraube trägt die Bezeichnung:
Hildebrand-Wichmann-Werke Freiberg (Sachsen) – Berlin
Nr. 168981
Es zeigt leichte Gebrauchsspuren, der offene Teikreis ist verschmutzt, ansonsten ist der Zustand gut. Informationen über den Hersteller enthalten:
Hildebrand und Wichmann.
Libellennivellier Hildebrand
Nivellier ohne Kippschraube mit Innenfokussierung. Auf dem Libellenkorpus steht: Max Hildebrand G.m.b.H. Freiberg/Sachsen Nr. 132181. Der Libellenspiegel trägt die Aufschrift: Gebr. Wichmann m. b. H.
Instrument zeigt äußerlich nur geringe . Die Optik ist allerdings verschmutzt und überholungsbedürftig.
SN 2.11 Sammlung Caspary
Über die Geschichte der Firma und die Verbindung mit Wichmann informieren folgende Quellen:
Hildebrand
Wichmann
Libellennivellier Ertel&Sohn
Nivellier, hergestellt von Ertel & Sohn, München, ohne Nummer.
Fernrohr mit Okularauszug 36cm, wälzbar, umsetzbar und kippbar, Libelle 16cm. Die Oberfläche ist zaponiert. Sie zeigt keinerlei Gebrauchsspuren. Das Instrument ist in
einem hervorragenden Zustand.
Die originale Transportkiste ist vorhanden.
Reg Nr. Caspary ??
Ertel Libellennivellier
hergestellt von der Firma Ertel & Sohn, München, mit der Nummer 20125.
Fernrohr mit Okularauszug, 30cm, wälzbar, umsetzbar und kippbar, Libelle 13cm, Teilkreis 13cm, Ablesung mit Nonius und Lupe,
Die Oberfläche ist zaponiert. Sie zeigt keinerlei Gebrauchspuren. Die Fäden zur Bildung des Fadenkreuzes fehlen. Ansonsten ist das Instrument in einen sehr guten Zustand.
Reg.Nr. Caspary ??
Ertel Automatiknivellier Prototyp
erstes automatisches Nivellier als Prototyp. 1957 wurde diese Nivellier mit dem Erteltypischen Stabfederpendel gebaut. Kurz darauf ging es in Serie und war das erste automatischen Nivellier auf dem Markt. Das Stabfederoendel war sehr genau und zuverlässig, allerdings auch empfindlich gegen Erschütterungen.
Taschennivellier Fa. Reiss
Kleines Nivelier von Reiss, Liebenwerda. im Originalkasten. Einfache Visiereinrichtung über der Libelle, Teilkreis 10cm, zaponiert mit leichten Flecken, keine Gebrauchsspuren, hervorragender Zustand.
Butenschön Taschennivellier
Kleinnivellier (Taschennivellier) nach Buntenschön im Originaletui. Das Gerät hat keine Gebrauchsspuren und ist voll funktionsfähig.
Eine ausführliche Beschreibung findet man in: Caville – Schlieben: Hand- u Lehrbuch der Landmesskunst Band 1 – 1895 und in:
Patentschrift, ZfV-Artikel, Freihandinstrumente
Libellennivellier Lüttig
Hergestellt von der Firma Lüttig, Berlin, unter der Nummer 1003
Fernrohr mit Innenfokussierung 29cm, Libelle 12cm, offener Teilkreis 10cm mit Nonienablesung. Das Instrument ist zaponiert und zeigt leichte Gebrauchsspuren. Es ist aber in einem sehr guten Zustand und voll funktionsfähig. Die originale Transportkiste ist vorhanden.
Freihandinstrumente
SN Caspary ??
Libellennivellier Fa. Fennel
Das Nivellier trägt die Gravur: Fennel Kassel. No 102848..Made in Western Germany
Fernrohr und Libelle sind in Ordnung, die Kippvorrichtung ist defekt, ebenso die Optik für die Horizontalkreisablesung, es fehlen zwei Schrauben, äußere
Gebrauchsspuren finden sich nur am Metallbehälter. Ohne Beseitigung der Defekte, ist das Instrument nicht einsetzbar, also nur als Deko brauchbar.
Herstellerinformation und Firmengeschichte
SN Caspary ??
Libellennivellier Fa. Kern Aarau
Nivellier hergestellt von J. Kern, Aarau Suisse, ohne Nummer, d. h. 19. Jahrh.
Fernrohr mit Innenfokussierung, 32cm, wälzbar und umsetzbar, Libelle, 16m, umsetzbar, Oberteil abnehmbar, keine sichtbaren Gebrauchsspuren, sehr guter, einsatzfähiger Zustand, Transportkiste vorhanden